Dillier/Schnegg spielen an der U18-EM um die Medaillen!

An der U18-Europameisterschaft vom 16.-19. August im tschechischen Brünn zeigten der Aargauer Leo Dillier mit seinem thurgauischen Partner Tinko Schnegg eine beeindruckende Leistung. Die beiden steigerten sich Spiel um Spiel, stehen morgen verdienterweise im Halbfinal und greifen nach einer Medaille!
Nachdem sie in der Gruppenphase mit einer äusserst knappen Niederlage gegen Estland den Gesamtsieg verpassten, mussten sie heute Vormittag einen Kreuzvergleich gegen die Portugiesen spielen. Das Duo startete von Beginn weg hoch konzentriert, liess den Gegnern nie einen Hauch einer Chance und gewann mit 21-14 und 21-11 in nur 29 Minuten. Im Achtelfinal um 14 Uhr in der Bruthitze von 35 Grad stand dann ein harter Brocken gegenüber: Die Slowenen, die jedes Spiel in ihrer Gruppe souverän gewonnen hatten. Dillier und Schnegg starteten selbstbewusst, gingen schnell in Führung und hielten den Druck hoch. Immer wieder punkteten die Slowenen mit harten Services, glichen aus und konnten schliesslich den ersten Satz mit 21-19 für sich entscheiden. Die Schweizer legten im zweiten Satz einen Blitzstart hin und witterten ihre Chance. Schnell gingen sie 10-6 in Führung. Ihre Gegener wussten nicht wie ihnen geschah, fanden überhaupt nicht ins Spiel und verloren den zweiten Satz deutlich mit 13-21. Nun musste der dritte, verkürzte Satz die Entscheidung bringen. Leider hatten die beiden Eidgenossen ein Zwischen-Tief und lagen schnell 7-11 hinten. Sollte das schon das Ende des Abenteuers EM sein? Coach Dervisaj nahm ein Timeout und wandte all seine Tricks und Kniffe seiner langjährigen Trainerlaufbahn an und schaffte es, die beiden wieder in die Spur zu bringen. Leo und Tinko spielten wie entfesselt, griffen selbstbewusst an und schafften den Ausgleich zum 14-14. Beide Teams agierten nun auf Augenhöhe bis schliesslich die Schweizer den Matchball zum 18-16 verwerten konnten.

Mental stark wie Granit
Die Freude über diesen Kampfsieg währte leider nur kurz, denn schon um 17.30 h stand das dritte Spiel des Tages auf dem Programm. Die beiden deutschen Spieler waren beide sehr gross, kräftig und «prügelten» die Bälle nur so ins Feld. Dillier/Schnegg liessen sich aber nicht davon beindrucken. Sie wussten, dass nur mit roher Gewalt im Beachvolleyball keine Spiele gewonnen werden. So starteten sie mutig, clever und mit viel Enthusiasmus ins Spiel und gingen schnell 8-5 in Führung. Die Deutschen waren völlig überrumpelt und überrascht von der Gegenwehr ihrer Gegner. Nach dem Timeout fanden sie dann aber ihren Rythmus wieder und starteten die Aufholjagd. Bald stand 16-16. Die Schweizer hielten dem Druck stand, spielten fokussiert und glaubten an ihre Chance. Das Spiel schaukelte sich hoch 20-20, 25-25, 29-29 bis sich schliesslich Dillier/Schnegg mit 31-29 durchsetzten. Die Deutschen waren etwas schockiert über den Satzverlust, immerhin waren sie als Nummer 4 vom Turnier gesetzt! Auf jeden Fall wollten sie Revange im zweiten Satz. Leo und Tinko spielten aber von Anfang an hoch konzentriert und mental stark wie Granit. Es gab ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Schweizer zeigten den vielen Zuschauern und Fans ein packendes Spiel mit grossartigen Angriffen, gewaltigen Blockpunkten von Leo und spektakuläre Verteidigungsaktionen von Tinko. Coach Dervisaj versuchte immer wieder, den beiden die nötige Lockerheit zu verschaffen und leitete sie mit seinen cleveren, taktischen Anweisungen zu ihrem Spiel auf höchstem Niveau. Bei 14-10 für die Schweizer nahmen die Deutschen ein Timeout, kamen gestärkt zurück aufs Feld und schafften den Ausgleich zum 16-16. Die Spieler schenkten sich nichts. Die Spannung stieg ins Unermessliche. Um jeden Punkt wurde hart gekämpft, bis schliesslich Dillier/Schnegg nach 48 Minuten ihren 2. Satzsieg von 23-21 bejubeln konnten.
Nach diesem Monstertag stehen Leo Dillier und Tinko Schnegg mit ihrem Coach Bujar Dervisaj morgen Sonntag im Halbfinal. Gegenüber steht ihnen niemand geringerer als die Nummer 1 des Turniers, das einheimische Duo Trousil/Vodicka. Das Spiel findet auf dem Centercourt statt um 11.40 h. Bei einer Niederlage spielen die Schweizer dann um 15.00 h um die Bronzemedaille. Aber so wie wir die drei kennen gelernt haben, werden sie das Unmögliche versuchen, ihre Gegner auf Granit beissen lassen und die Goldmedaille anvisieren. Hopp, Schwiz!
Spielplan und Resultate hier.

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