Ich möchte in fünf Jahren auf der Beachvolleyball World Tour spielen!

Sie weiss, was sie will und ist auch bereit darin zu investieren: Tabea Eichler, 15-jährige Sportschülerin der Alten Kantonsschule Aarau und Mitglied der Talent School Aargau. Welche Turniere sie gerade im Sand als auch in der Halle bestritten hat, wie ihre Volleyballgeschichte angefangen hat und wo sie sich in einigen Jahren sieht, erfahren wir im Interview.
Gerade noch war Eichler mit der Jugendnationalmannschaft in Holland am WEVZA (Western European Volleyball Zonal Association) U17 Turnier, wo sie mit ihrem Team einen guten vierten Rang herausspielte. «Im Gegensatz zum letzten WEVZA Turnier durfte ich diesmal als Stammspielerin auflaufen und habe praktisch alle Spiele durchgespielt. Dies war eine tolle Erfahrung», erzählt Tabea. Doch wie die junge Sportlerin überhaupt zum Volleyball gekommen ist, erzählt sie uns nun.

Volleyballgeschichte der erst 15-Jährigen
In der ersten Klasse wurde Tabea dank eines Flyers von Volley Würenlingen auf den Volleyballsport aufmerksam gemacht und war nach dem Schnuppertraining gleich begeistert von diesem Sport. Sie liebt vor allem den Teamgeist, den diese Sportart vermittelt, egal ob im Training, im Spiel oder in der Freizeit. Als Teamkollegin klatscht man sich nach einem gelungenen Ballwechsel ab, das Team kommt nach jedem Punkt zusammen und man feiert gemeinsam ein gewonnenes Spiel. Doch auch schwierigen Situationen stellt man sich als Team, nicht gelungene Trainings oder verlorene Matches werden besprochen, abgehakt und hoffentlich als Lerneinheit gesehen, um sich weiterzuentwickeln. «Super am Volleyball finde ich, dass viel Arbeit im Kopf stattfindet. Man muss ständig fokussiert bleiben, Taktiken befolgen und auch mentale Stärke zeigen», erklärt die erst 15-jährige Athletin. Sie durchlief bei Volley Würenlingen die Juniorinnenkategorien, bevor sie per letzte Saison zum Erstligisten vom VBC Kanti Baden wechselte. Dort wurde sie als Küken gleich zur Stammspielerin, da sich ihre Mitstreiterin auf der Mittelblockposition gleich zu Beginn der Saison verletzte. «In meiner zweiten Saison bei Baden möchte ich allerdings von der Position Mitte auf Aussen oder Dia wechseln. Dafür muss ich aber unbedingt noch meine Annahme verbessern», meint Eichler schmunzelnd. Ebenso trainiert sie seit zwei Jahren in der Talentschule von Swiss Volley Region Aargau, die sie seit August nun regelmässiger besuchen wird, da sie sich zum Schritt in die Sportabteilung der Alten Kantonsschule Aarau entschieden hat. Ausserdem ist sie seit Dezember 2017 im Aufgebot der Jugendnationalmannschaft.

Neuer Weg eingeschlagen
Seit Anfang dieses Schuljahres ist Tabea also Teil der neuen Sportabteilung der Alten Kantonsschule Aarau. Sie will dadurch die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, um Sport und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Zu fragen, was denn ausbildungsmässig ihr Ziel ist, schien mir fern, da die 15-jährige Volleyballerin gerade erst die Bezirksschule abgeschlossen und mit der Kantonsschule begonnen hat. Trotzdem weiss sie schon, dass sie sich etwas in Richtung Sport vorstellen kann, zum Beispiel Leistungsdiagnostik, Ernährungsberatung, Sportmedizin, etc. Nun heisst es aber erst einmal fleissig lernen und die Matur bestehen, bevor solche Zukunftspläne Realität werden. Wo die ehrgeizige Tabea in fünf Jahren sportlich sein will, weiss sie jedoch genau. «In fünf Jahren möchte ich auf der FIVB Beachvolleyball World Tour spielen», erzählt Eichler. Ihr Traumziel wäre eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im Beachvolleyball. Sie weiss, dass sie dafür hart arbeiten muss: «Im Training arbeite ich immer fokussiert und stets mit meinem Ziel vor Augen. Ich weiss, was ich erreichen will und was ich brauche, damit ich es erreichen kann.»

Im Beachvolleyball hat sie hohe Ziele
Somit wäre die Frage, ob Sand oder Halle, auch schon geklärt. «Ich kann im Beachvolleyball viel mehr Verantwortung übernehmen und bin viel mehr Teil des Spiels», erläutert Tabea. Ausserdem gefällt ihr die taktische Seite der Outdoorsportart sehr. Die aktuelle Beachsaison hat sie am vergangenen Wochenende gerade mit einem siebten Rang an der U17 Schweizermeisterschaft beendet. Das heisst für Tabea aber nicht einfach ab in die Halle, denn seit Mai hat sie die Möglichkeit im nationalen Leistungszentrum in Bern ebenfalls zwei Beach-/Techniktrainings zu absolvieren, welche sie auch in der Wintersaison weiter besuchen wird. Insgesamt wird sie ab sofort gut 14 Stunden die Woche trainieren und zusätzlich noch Spiele mit ihrer Erstligamannschaft bestreiten. Um sich auf Matches vorzubereiten hat die junge Sportlerin keine besonderen Rituale. Sie achtet aber darauf, immer genug zu schlafen und hört oft Musik direkt vor einem Spiel um in den richtigen Modus zu kommen. Ihren Ehrgeiz und Fokus bestätigt sie mit der Aussage: «Ich schaue mir Statistiken und Videos des Gegners an, um mich auch mental auf ein Spiel einzustellen.»

Bericht Roxana Wenger.
Fotos: zur Verfügung gestellt

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