Steigerungslauf von Heidrich-Dillier

Das neu auf die Saison 2022 zusammengestellte Beachvolley-Ball Team Adi Heidrich (Kloten) und Leo Dillier (Aarau) hatte im März einen verhaltenen Start. Mit hartem Training, vielen Turnierteilnahmen im In- und Ausland und unermüdlichem Willen kämpften sie sich aber immer weiter nach vorne und legten während der Saison einen gewaltigen Steigerungslauf hin. Sie holten sich im August den Schweizermeistertitel, den Sieg an der nationalen Beachtour in Rorschach sowie den Turniersieg im österreichischen Wolfurt. Auf der World Tour (Beach Pro Tour Challenge) gab es im Oktober den ersten Top-10-Platz auf den Malediven und einen vierten Schlussrang in Dubai.
rru. Da Leo Dillier vor dieser Saison nur wenige Einsätze auf dem internationalen Parkett hatte, fehlten dem Team bei Saisonstart die Punkte, um direkt ins Hauptfeld zu gelangen. So mussten sie vor jedem Turnier zuerst bei zwei Qualifikationsrunden antreten. Leo Dillier erklärt: „Das Spiel in der Quali ist immer sehr emotional und auch etwas verbissen. Das Motto heisst `siegen oder fliegen`! Jede Mannschaft weiss, dass sie unbedingt gewinnen muss, sonst fliegt sie nach Hause.“
Am Turnier auf den Malediven vom 13.-16. Oktober auf Sun Island überstanden Heidrich-Dillier trotz brütender Hitze sowie extrem hoher Luftfeuchtigkeit die Qualifikation und schafften es bis in die Achtelfinals. Leider warteten dort die amtierenden Europameister aus Schweden Ahman/Hellvig, an denen es kein Vorbeikommen gab. Trotzdem konnten sie sich über den ersten Top-Ten-Platz auf der Beach Pro Tour Challenge freuen. „Die klimatischen Bedingungen während den Matches sind zum Teil brutal“, stelle Adi Heidrich fest. „Am meisten macht mir grosse Hitze zu schaffen. Bei Temperaturen von 35-40 Grad seine Leistung zu bringen, ist für den Körper und auch den Kopf eine Riesen-Anstrengung“. Wir gleichen den Schweissverlust mit isotonischen Getränken aus und kühlen uns in den kurzen Pausen etwas ab mit Tüchern, in denen Eis eingewickelt ist.“

Grosse Hitze und tiefer Sand
Ende Oktober standen für die beiden Profi-Beachvolleyballer zwei Turniere in Dubai auf dem Programm. Es war extrem heiss und der Sand sehr fein und tief. In der Qualifikation überstanden sie das erste Spiel und trafen dann auf die amerikanische Beachvolleyball-Legende Taylor Crabb, der mit Paul Lotmann antrat. Es entwickelte sich ein harter Kampf um jeden Punkt. Am Ende konnten die Amerikaner im 3. Satz das Spiel knapp mit 13-15 für sich entscheiden. Leo Dillier: „Schon in der Schulzeit war Crabb mein Vorbild. Er ist ein extrem guter Verteidigungsspieler: nicht sehr gross, aber clever, schnell, wendig und mit einem unglaublichen Spielverständnis. Es ist beeindruckend, welche Bälle er noch ausgräbt! Für mich war es eine spannende Erfahrung, gegen das eigene Idol zu spielen.“ Mit einem Grinsen stellt er fest: „Wir haben das Spiel nur knapp verloren…es kommt der Moment, wo wir sie schlagen werden!“

Erste Halbfinal-Teilnahme
Eine Woche später war Anpfiff zum zweiten Turnier in Dubai. Durch die Qualifikation kämpften sich Heidrich-Dillier mit zwei 2-1-Siegen. Im Hauptfeld mussten sie in der grössten Mittagshitze bei 39 (!) Grad gegen das topgesetzte, französische Team Krou-Gauthier antreten. Es war ein gewaltiger Abnützungskampf, den die Schweizer im 3. Satz für sich entscheiden konnten. Dann standen sie dem anderen Schweizerteam Métral/Haussener gegenüber und setzten mit einem weiteren 2-1-Sieg durch. Es sorgte doch für einiges Aufsehen in der Beachvolleyballwelt, dass die als Nummer 22 gesetzten Heidrich-Dillier den Gruppensieg erreichten und sich direkt für die Achtelfinals qualifizierten! Dort traten sie gegen die Deutschen Sowa/Pfretzschner an, verloren den ersten Satz und lagen im zweiten 14:18 hinten. Die Schweizer waren nur drei Punkte davon entfernt, auszuscheiden. „Ich war total unter Druck und meine Energiereserven waren fast aufgebraucht“, erinnert sich Adi Heidrich. „Dann gelang Leo eine spektakuläre Verteidigungsaktion. Ich konnte zwei Blockpunkte in Serie verbuchen und plötzlich glaubten wir wieder an uns und den Sieg. Wir haben alles gegeben und konnten den Satz und das Spiel noch gewinnen!“ Im Viertelfinal zeigten die Eidgenossen eine überzeugende Leistung mit einem 2-0-Sieg gegen Australien und zogen dann ins Halbfinale ein, wo sie wieder auf die Europameister aus Schweden trafen und leider mit 0-2 unterlagen. Im Spiel um den dritten Rang hiess der Gegner wieder Crabb/Lotmann. Nach 19 gespielten Sätzen in vier Tagen reichten leider bei Heidrich-Dillier die Energiereserven nicht mehr, um sich die Bronzemedaille zu sichern.

Selbstvertrauen und Vorfreude
Die letzte Destination der Saison 2022 war für die Schweizer das Elite-16-Turnier der Beach Pro Tour in Kapstadt. Dort war aber in der zweiten Qualifikationsrunde Endstation. „Wir hatten eine sehr lange Saison und konnten uns kontinuierlich steigern“, ist das Fazit von Adi Heidrich. Mit den drei Turniersiegen im August und dem Schweizermeistertitel konnten wir extrem viel Selbstvertrauen tanken. Im Zusammenspiel und der Abstimmung untereinander machten wir grosse Fortschritte und haben uns stetig gesteigert. Dies gibt uns viel Vertrauen und Zuversicht für die Zukunft. Nun machen wir aber erst einmal einen Monat Pause, bevor wir in die Vorbereitung 2023 starten. Ich freue mich aber bereits jetzt schon auf die neue Saison!“
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