Julian Fischer – 7 Jahre bei Volley Schönenwerd in der NLA

Julian Fischer – von allen «Jule» genannt – aus Kölliken/AG spielt schon zehn Jahre bei Volley Schönenwerd. Vorher durchlief der heute 25-jährige Libero alle Junioren-Abteilungen des BTV Aarau und gehörte auch der Talentschool Aargau von Bujar Dervisaj an. Weil er leistungsorientiert trainieren wollte, wechselte Julian Fischer im sehr jungen Alter von vierzehn Jahren zu Volley Schönenwerd, wo er nach einer Saison in der ersten Liga und zwei Saisons in der Nationalliga B nun schon die siebte Saison in der Nationalliga A spielt.

Wie kam er zum Volleyballsport?
Wie bei vielen anderen Volleyballern stammt auch Julian Fischer aus einer Familie, in welcher schon der Vater spielte und später auch als Trainer arbeitete. Bei einem Trainingsbesuch beim BTV Aarau im Alter von elf Jahren wurde Julian von dieser Sportart sofort begeistert und ist es heute noch.
Seine Position ist die des Liberos. «Als Libero organisiere ich die Annahme und die Verteidigung», erklärt Julian. Beobachtet man ihn, zeigt er viele Emotionen, klatscht die Team-Mitglieder auf dem Feld ab, jubelt, treibt an oder muntert auf. Darauf angesprochen betont Julian, wie wichtig der Teamgeist neben der Taktik in einem Spiel ist. «Der Teamgeist kann entscheidend sein, wie erfolgreich eine Equipe performt oder eben nicht.»

Eindrückliches Palmares
Mit dem U23-Team von Schönenwerd gewann Julian Fischer fünfmal den Schweizermeister-Titel. Er wurde auch Nationalliga B-Meister und zweimal gewann er mit dem Nationalliga A-Team die Bronzemedaille. In der letzten Saison warf Julian Fischer mit seinem Team den Ligaleader Amriswil aus dem Cup und qualifizierte sich schliesslich für den Cupfinal. Bekanntlich verlor «Schöni» diesen jedoch gegen den TSV Jona und musste so eine sehr bittere Niederlage hinnehmen. Für Julian war dies zwar ein Tiefpunkt. Doch schlimmer war für ihn ein Bänderriss, den er sich im Januar 2020 am Sprunggelenk zuzog – ein Mitspieler stand ihm damals auf den Knöchel. Zwar musste er nicht operiert werden, aber es dauerte einige Zeit, bis diese Verletzung auskuriert war. Die Meisterschaft wurde damals nach der Qualifikation wegen der Coronapandemie abgebrochen.
Die Erfolge und Fortschritte von Julian Fischer mit dem Team brachten ihm als Spieler verschiedene Auszeichnungen ein: So wurde er in den Saisons 2015/16 und 2016/17 zum «Best Libero U23» und in der Saison 2017/18 als «Youngster of the Year» ausgezeichnet.

Zwei Trainings pro Tag und Masterstudium
Nach der Matura an der Sportkanti schloss Julian Fischer 2021 das Bachelor-Studium an der Universität Zürich in Physik ab und hat nun mit dem «Master of Quantitative Finance» begonnen. Mit zwei Trainings pro Tag benötigt es bei Julian Fischer auch für den beruflichen Bereich viel Organisation, Disziplin und Durchhaltewillen, um alles unter einen Hut zu bringen. Zugute kommt ihm, dass er noch bei seinen Eltern in Kölliken wohnt und so nicht weit vom Trainingsort Schönenwerd entfernt ist. Gerade im letzten Jahr war das für Julian sehr wertvoll, denn da fand das Studium pandemiebedingt Zuhause statt.

Traum EM-Qualifikation mit der Schweizer Nati
Julian Fischer ist neben seinem Stammplatz im NLA-Team von Volley Schönenwerd ebenfalls einer der beiden Liberos im Elite-Nationalteam der Männer. Da ist natürlich nach dem knappen Verpassen der letztjährigen EM der Traum da, mal an einer Europameisterschaft spielen zu können. Die Spiele mit der Nati vor heimischem Publikum sind für ihn immer einer der schönsten Momente als Volleyballer.

Weiterhin viel Spass haben, Perfektion anstreben und den Titel gewinnen
Zu seinen Zielen befragt, meint Julian Fischer, dass er mal den Meisterschaftstitel gewinnen möchte. Unmöglich scheint ihm das nicht, denn momentan ist Volley Schönenwerd sehr gut aufgestellt. Dies auch auf der «Bank», denn das sei auch ein wichtiger Aspekt, damit die Last der Spiele nicht nur auf wenigen Schultern verteilt ist. «Momentan haben wir eine sehr gute Qualität im Team und damit kann man weit kommen», ist Julian Fischer überzeugt. Gleichzeitig betont er, dass er mit seinem Spiel weiterhin Perfektion anstreben möchte. «Im Volleyball passieren immer Fehler. Wichtig ist nur, diese möglichst zu reduzieren – denn das perfekte, fehlerlose Spiel ist eine Illusion.» Und schliesslich soll auch der Spass am Volleyball Spiel nicht zu kurz kommen und auch nie verloren gehen.

Autor: Jörg Oegerli

 

Vorheriger Beitrag
Schönenwerd NLA Herren hat am 8.12. Heimspiel im Europacup
Nächster Beitrag
Markus Wagner: ein Leben für den Volleyballsport